Da ich mir gestern schon das kleine Bisschen angeguckt habe, was Akita zu bieten hat, hatte ich für heute nichts geplant. Außer weiteres Planen, das hört nie auf. Was widerum heißt, dass das Reisen nicht aufhört, wo ich gar nichts dagegen hab 😀
Schon gestern hatte Shinya-san was von Jet-ski gesagt und dass er mich zur Beach mitnimmt und so. Aber für heute hatte er was anderes geplant. Ich bin das von Guesthouses so gewohnt, dass alle möglichen random Leute da ankommen, jeder seinen eigenen Schedule, seine eigenen Pläne hat, und jeden Tag schwärmen die Leute aus. Der Owner ist halt nur für die Behausung zuständig, kassiert ein und hält die Hütte hoffentlich sauber. Aber Shinya-san nimmt die Leute auf Trips mit, bringt sie zum Strand etc, weil es rund ums Guesthouse halt nichts gibt und ich glaub er macht das ganz gern, er kennt ja auch die ganzen guten Spots. Und da ich zur Zeit der einzige Gast bin, hat er sich heute den ganzen Tag Zeit genommen um Tourguide+Taxifahrer für mich zu spielen. Und das sogar umsonst!!! 😀
Nach dem Frühstück ging’s los. Shinya-san kocht je nachdem wie ich da bin, Früstück, Mittagessen und Abendessen! 😀 Alles im Preis inbegriffen, genauso wie die Trips X}
Spagetti und Misosüppchen ^w^
Als erstes wollte er mich zum Wasserwerk bringen, was erst mal random klingt, aber das wird noch Sinn machen. Unterwegs hielten wir aber erst mal auf einem Parkplatz mit Oni-Statuen an.
Riesen-Oniiis~
Diese spezielle Oni-Gatung wird in Akita “Namahage” genannt und sind unter anderem (wie dem Akita-Inu) Akitas Markenzeichen. Es gibt eine, wie ich finde eher komische Tradition in der die Namahage eine Rolle spielen. Mehr dazu gleich… Erst mal Wasserwerk! Bzw. was sich dahinter verbirgt ;}
superschönes klares, sauberes Wasser!! 😀
Lissi mit ihrem Bergquellwasser, womit sie ihre Flasche aufgefüllt hat
Dass das Wasser supersauber ist, erkennt man an bestimmten Fischarten, die nur in saubersten Gewässern leben. Das Wasserwerk selber war nicht so besonders, daher keine Fotos.
Als nächstes ging’s rauf auf den Berg. Wie der heißt, hab ich leider vergessen ^.^ Aber ist in Akita der höchste Berg und ganz in der Nähe. Zum Glück sind wir hochgefahren, der Aufstieg wäre bei der Hitze heute höchst anstrengend gewesen. Der Berg ist ein toter Vulkan. Wann er zuletzt ausgebrochen ist, konnte mir Shinya-san nicht beantworten, muss sehr lang her gewesen sein. Was auffällig ist, ist dass es kaum Gestein gibt, alles ist mit grün bewachsen 😀
Leider war es ein bisschen trüb… aber trotzdem tolle View~:D
hier war früher ein See, der allerdings während des Krieges wegen Reismangel für Reisfelder weichen musste
Lissi on the center of the mountain, on the highest spot ;]
hier war der Krater
guck~
Auch wenn man mitten auf dem höchsten Berg steht ist das Meer nicht weit 😀
Als nächstes ging’s zum Namahage-Museum, wo ich Traditions-Unterricht bekommen hab ^.^
Das ist ein Namahage-Ei
Lissi versucht sich in Namahage-Fashion
ziemlich heiß unterm Kittel
uyea, ein langhaariger bärtiger großer böser Bursche XD
Namahage, die wie Katzen aussehen
Namahage gibt es in allen möglichen Variationen in über 40 Ländern der Welt, wo mir grade spontan nur Russland und Österreich einfallen. Ihre Mission ist es Kinder zu erschrecken, damit sie schön fleißig lernen und auf ihre Eltern hören, weil sie nämlich sonst ins Reich der Onis mitgenommen werden. Im Museum kann man sich eine Doku angucken, wo alles erklärt wird und wo man eine Namahage-Ratzia durch ein Dorf miterleben kann. Die Kinder können einem nur leid tun, so viel Angst wie die haben °~° Am 31.12. jeden Jahres kommen die Dämonen, die aber doch irgendwie als Gottheiten verehrt werden von ihrem Berg runter, gehen von Haus zu Haus und erschrecken die Kinder. Ihnen wird zur Besänftigung tolles Essen und Sake angeboten und die Eltern spielen jedes Jahr das Theaterspiel mit und versuchen die Dämonen davon zu überzeugen, dass die Kinder brav sind, während die sich heulend in die Hosen machen °~° Ich hab nicht drum gebeten, aber Shinya-san hatte mir schon ein Ticket für eine Live-Show gekauft, wo man das sich Prozedere angucken kann (ohne Kindern, nur die die grade mehr oder weniger freiwillig im Publikum sitzen). Ein Opa hat die meiste Zeit mit 2 von denen geredet, was wohl lustig war, habe kaum was verstanden.
scary things
Dann sind die noch ein letztes Mal durch die Reihen gegangen und haben die Leute angemacht, dass die sich ja benehmen sollen. Und mich als Ausländerin haben die extra versucht zu erschrecken, wenn ich es richtig verstanden habe, hat der eine mich gefragt ob ich auch jeden Morgen aufstehe um meinem Mann (Shinya-san) Essen zu machen. Hab einfach mal blöd ja gesagt, obwohl’s “bei uns” andersrum ist ;D War ganz interessant, aber hatte eigentlich schon durch’s Video schon genug gelernt ^.^
Danach hat mir Shinya-san ein Ramune (jap. Sommer-Limo :D) gekauft und ein kleines Souvenir, bzw. ein Reise-Lucky charm~^w^
süß, ja? 😀 Gar nicht scary ^w^
Ein altes traditionelles Akita-Haus haben wir uns noch schnell angeguckt…
…dann ging’s auch schon weiter zum 40. Breitengrad, der sich durch den Oga Quasi Nationalpark erstreckt, so wie durch Madrid und Ankara, usw…
hübscher Leuchtturm
Hinkelsteine, die den Breitengrad markieren
Shinya-san meinte unterwegs dorthin die ganze Zeit was von “Yuuho”, die es hier gibt. Von seiner Erklärung dachte ich er redet von Geistern. Er meinte, die werden hier voll oft gesehen und wenn man hier Fotos knipst, wären die auf den Bildern zu sehen! °_° Fand ich voll scary, weil ich hab im Internet schon so einige (gefakete oder nicht lass ich jetzt mal so stehen) japanische Geisterfotos gesehen und die sind echt extrem scary °~°… Inzwischen war’s schon 3~4 Uhr und der Hunger meldete sich. Was “Yuuhos” sind, hab ich dann kapiert nachdem er meinte “wir gehen jetzt Yuuho-Ramen” essen und wir ins “Yuuho-Restaurant” gegangen sind.
UFO meint er!!! XD
Das hat das Ganze irgendwie weniger scary gemacht. Mit UFOs komm ich eher klar als mit “The Ring”-mäßigen bösen Geistern ^.^… Der Restaurant-Besitzer, ein goldiger alter Mann, hat hier in der Gegend schon einige UFOs gesichtet und fotografiert, wenn ich das richtig verstanden habe, ist er wohl auch entführt worden. Auf dem obligatorischen Restaurant-Fernseher läuft in Dauerschleife eine Reportage über seine Story, an den Wänden hängen UFO-Bilder UND!! …
es gibt den UFO-Ramen mit Baby-Alien (Tintenfisch) ~.~ …den Shinya-san gegessen hat ^v^
Yuuuuho °o °
So langsam machten wir uns zurück in Richtung Guesthouse, doch einen anderen Weg lang als den, den wir gekommen waren. Und zwar am Meer entlang XD
wunderschöne Nachmittagssonne~TwT
Shinya-san wie er seinen Kopf einzieht um nicht im Bild zu sein. Haha~
Einen kurzen Stop legten wir noch beim Gozilla-Rock ein.
Shinya-san in Gozilla-Pose
einen Leuchtturm gab’s auch…
und natürlich Meer~TwT
und mehr Meer~
Stufenmeer~ Hier geht der flache Boden plötzlich einen tiefen Plumps, erkennbar an den Blautönen! 😀
Wir hielten an für “Baba-Hera”, ein shaftes Eis, was nur von Frauen mittleren Alters (Baba) gekratzt und gestapelt wird (hera), daher der Name Baba-Hera 😀Total lecker! Sehr nostalgisch, schmeckt wie das rosa Stäbchen-eis von Iwasa-san (wem das was sagt, der weiß was ich meine 😉 )
voll lecker, und gestapelt wie eine Blume~TwT
Baibai, schöne Sonne~ 😀
Toller Tag!!! XD Der ganze Tag muss Shinya-san an die 40€ gekostet haben, vollgetankt hatte er vorher auch noch… Aber er wollte nichts haben °-°~ “Wenn du schöne Erinnerungen mitnimmst, reicht mir das schon,” sagt er. Ich sei ja schon bis hierher gekommen, dann sollte ich doch auch was sehen, was anderes als die Mini-City und die GuestGARAGE nenn ich das jetzt! XD Oh, hab ja immer noch keine Fotos davon gemacht. Naja, morgen dann…
Ja, voll lieb ^w^ Dass ich jetzt schon bis hierhin gekommen bin und schöne Erinnerungen von Akita mitnehmen soll, war auch der Grund warum er nicht locker lassen wollte bis ich nachgegeben und gesagt hab, dass ich noch einen Tag länger bleibe. Denn in Akita gibt es nicht viel zu tun oder zu sehen (außer unserem tollen Ausflug heute), und eines der wenigen Highlights, die es hier übers Jahr verteilt gibt, ist natürlich genau morgen, an dem Tag wo ich eigentlich auschecken und weiterziehen wollte. Aber ja, er hat mich überredet. In Aomori, mein nächstes Ziel, verpasse ich ja auch schon wieder um ein paar Tage das größte Festival der Gegend, vielleicht sogar ganz Japans, weil ich vorher nach Hokkaido weiterziehe °~° Ich verpasse eh immer ganz knapp alle möglichen tollen Sachen, bin immer entweder zu früh oder zu spät da. Deswegen meinte er, ich soll doch morgen auch noch hier bleiben und wenigstens das Akita Beach-Festival noch miterleben. Um die Stornierung, die ich online nicht mehr umsonst hätte machen können, hat er sich telefonisch gekümmert und mir so die Stornogebühren vom Hals gehalten ^w^ Und Geld für die extra-Übernachtung will er auch keins haben ^v^ Sehr liebe Menschen hier~:D
Ja… das war mein Tag~ Es ist echt ein ganz anders Reisegefühl wenn man Leute hat, die sich hier auskennen, die einem alle möglichen Ecken und Geheimtips zeigen können, auf die man alleine gar nicht gekommen wäre, bzw. zu denen man ohne Auto auch nicht gekommen wäre ^.^ Normalerweise halte ich mich ja doch eher in der City auf, oder irgendwo wo man mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkommt, und gucke mir so in dem Umkreis alles mögliche an. Dass das ein eher oberflächliches Reisen ist, war mir schon klar, aber man kennt sich halt nicht aus und verlässt sich nur auf seinen Reiseführer oder die Touristen-Information °~° …So Tage wie heute hätte ich sehr gerne ein paar mehr ^.^ Habe heute wirklich das Gefühl gehabt tiefer eingetaucht zu sein, was Land und Leute betrifft. …Was Shinya-san auch ein Anliegen war, nachdem ich ihm erzählt hab, dass mein Papa mir gestern eine Mail geschrieben hat, in der sich herausstellte, dass unsere Vorfahren wohl ursprünglich aus Akita stammen bevor sie nach Hokkaido übergesiedelt sind 😀 “Deswegen ist Eri-chan (mein neues Kürzel für Elisabeth ^.^) eine Akita-Bijin (=Akita-Schönheit)!” meinte er ;} Akita ist nämlich auch berühmt für seine schönen Frauen ^.^ Ja, eine Akita-Bijin bin ich also, das erklärt alles~^.^’ …
Am Abend ist Shinya-san mit seinem Kumpel saufen gegangen, Kazu-san und ich sind in der Gästegarage geblieben und haben The Lake House mit Keanu Reeves geguckt, das Remake zum koreanischen “Ilmare”, den ich sicherlich schon über 10x gesehen habe, The Lake House hingegen noch nie. Den wollt ich eh schon immer mal sehen, aber es gibt soo viele Filme, die ich schon immer mal sehen wollte, da geht schon mal einer unter. Anyway, wir haben uns grüne Wakame-soba gemacht und haben einen Filmeabend gemacht 😉Shinya-san ist ja wie schon erwähnt ein Austerfischer im Sommer, im Winter macht er dann sein Restaurant wieder auf, sein zweites Restaurant in einem Onsen-Resort hat das ganze Jahr geöffnet und dann hat er auch noch eine Gästegarage ^.^ Scheint relativ gut betucht zu sein, auf jeden Fall scheint er zu wissen wie man Money macht. Er hat nämlich auch das hier:
“Licht-Shrimps” heißen die nur etwa 1,5cm kurzen Dinger…
…und lassen sich je nach Farbe für bis zu 700€ verkaufen! °_° Crazy!! Sind doch keine Kois! Aber wohl die Kois unter den Shrimps, keine Ahnung. 2 vermehrfreudige Stück hat er sich gekauft und inzwischen ist die Aquariumbevölkerung sicher um ein 10-faches gestiegen. Wer so viel Geld für Mini-Meeresinsekten bezahlen will ist mir ein Rätsel °-°…
Ach ja, und wenn ihr euch auch immer gefragt habt, wie die länglichen Meeresschnecken ohne Haus aussehen…
hier die Antowrt °_°